Nagelpilz behandeln: Die besten Mittel (2024)

Die meiste Zeit bleiben unsere Füße im Verborgenen – aber in Badelatschen, Flipflops und Sandalen haben sie ihren ganz großen Auftritt. Ein Nagelpilz kann diesen Auftritt ganz schön trüben: Die Fußnägel sind dann verfärbt, brüchig oder verdickt.

Nagelpilz ist weit verbreitet. Ältere Menschen sind öfter betroffen als jüngere, Männer häufiger als Frauen. Meist sind die Fußnägel infiziert, manchmal aber auch die Fingernägel. Das Problem: Unbe­handelt kann sich der Pilz von einem Nagel auf weitere Nägel und sogar auf die umliegende Haut ausbreiten. Von selbst verschwindet er nur selten, die Behand­lung zieht sich meist über Wochen bis Monate. Unser Test von 56 Mitteln gegen Nagelpilz sagt, mit welchen sich die Therapie lohnt – und welche Medikamente weniger geeignet sind.

Warum sich der Test von Nagelpilz-Medikamenten für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Die Stiftung Warentest hat 56 Mittel gegen Nagelpilz getestet. Mit dabei: rezept­freie Arzneien − wie die Nagellacke Ciclo­poli und Loceryl − sowie verschreibungs­pflichtige Tabletten und Kapseln. 14 der Medikamente im Test sind geeignet, die Pilze wirk­sam zu bekämpfen.

Das beste Nagelpilz­mittel für Sie

Wir erklären, was gute Nagelpilz­mittel ausmacht und bei welchen Beschwerden und Erkrankungs­stadien sich die getesteten Medikamente jeweils eignen. So können Sie das Mittel finden, das für Sie gut passt. Darüber hinaus erfahren Sie, warum sich einige Arzneien nur wenig oder lediglich mit Einschränkung eignen.

Hintergrund und Tipps

Sie erfahren, wie Sie eine beginnende Nagelpilz­infektion von einer fort­geschrittenen unterscheiden, wie Sie Pilzmedikamente richtig anwenden und was es bei der Behand­lung zu beachten gibt. Außerdem geben wir nützliche Tipps zur Vorbeugung.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Heft­artikel aus test 7/21 zum Download als PDF. Dort finden Sie neben geeigneten rezept­freien Nagelpilz­mitteln auch Informationen zu Arzneien gegen Fußpilz.

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Mittel gegen Nagelpilz: Die gängigsten Präparate im Test

Wir haben die am häufigsten verkauften und verordneten Medikamente gegen Nagelpilz beur­teilt. Unter den bewerteten Mitteln befinden sich 51 verschreibungs­pflichtige Medikamente für fort­geschrittene Infektionen. Außerdem beur­teilen wir fünf Präparate für leichtere Krank­heits­stadien, die Sie ohne Rezept in Apotheken kaufen können. In unseren Test einge­schlossen sind mit Loceryl und Ciclo­poli auch zwei stark beworbene Nagellacke gegen Nagelpilz.

Die bewerteten Arznei­mittel enthalten die folgenden Wirk­stoffe beziehungs­weise Wirk­stoff-Kombinationen:

  • Amorolfin
  • Bifonazol + Harn­stoff
  • Ciclopirox
  • Fluconazol
  • Itraconazol
  • Naftifin
  • Terbinafin

Tipp: Schon vor dem Frei­schalten können Sie die getesteten Mittel gegen Nagelpilz, ihre Preise und Wirk­stoffe sehen.

Blick in die Tabelle

Zentiva Pharma Nagel Batrafen Lösung Galenpharma Terbigalen 250 mg Tabletten Almirall Hermal Ciclopoli gegen Nagelpilz Viatris Healthcare Itraconazol Dura 100 mg Hartkapseln Novartis Pharma Lamisil 250 mg Tabletten
Nagelpilz behandeln: Die besten Mittel (1) - Urteil

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Update [11.06.24]: Korrektur

Versehentlich hatten wir Canesten Creme als Mittel gegen Nagelpilz in unseren Test­ergeb­nissen aufgeführt. Das Medikament ist aber für diesen Zweck weder zugelassen, noch bewirbt es der Anbieter für diese Anwendung. Der Eintrag war ein Relikt aus einem früheren Doppeltest von Mitteln gegen Haut- und Nagelpilz. Wir haben unseren Beitrag entsprechend über­arbeitet und das Mittel aus der Liste der Test­ergeb­nisse gestrichen. Unsere Bewertungen des Canesten Extra Nagelsets von Bayer Vital, das für die Behand­lung von Nagelpilzen zugelassen ist, stehen weiterhin unter den Test­ergeb­nissen.

Nagelpilz behandeln: Je nach Mittel anders vorgehen

Die Behand­lung von Nagelpilz dauert mehrere Wochen bis Monate – abhängig unter anderem davon, welche Nägel betroffen sind. Egal ob Kapsel, Salbe oder Lack, ist eines besonders wichtig: Konsequenz. Betroffene müssen die Arznei­mittel regel­mäßig über längere Zeit anwenden. Erst wenn der Nagel gesund nachgewachsen ist, ist die Behand­lung beendet.

Wie genau die Therapie verläuft, ist von Medikament zu Medikament verschieden. Manche Präparate sollten täglich angewendet werden, manche nur einmal in der Woche. Einige Arzneien erfordern es außerdem, dass Patientinnen und Patienten den Nagel vorher mit der Nagelfeile anrauen, damit der Wirk­stoff besser eindringen kann. Mit anderen Präparaten ist das nicht nötig: Sie enthalten eine Substanz, die den Nagel aufweicht und abträgt.

Wer Pilz­mittel zum Einnehmen benötigt und noch weitere Medikamente anwendet, muss zudem sicher­gehen, dass sich die Kombination verträgt. Denn: Kapseln und Tabletten gegen Nagelpilz können die erwünschten sowie unerwünschten Wirkungen vieler anderer Arznei­mittel beein­flussen.

Unser Test: So prüfen wir Nagelpilz-Medikamente

Die Stiftung Warentest beur­teilt Arznei­mittel auf Basis veröffent­lichter wissenschaftlicher Fach­literatur. Aufgrund der besonderen Situation bei Arznei­mitteln dürfen wir keine eigenen Studien durch­führen, sondern werten die aktuelle Forschungs­lage aus. Dabei ist es entscheidend, ob der Nutzen des Medikaments – im Vergleich zu einem Stan­dard­mittel oder einem Scheinmedikament (Placebo) – nachgewiesen wurde. Außerdem zählt, welche Risiken das Mittel birgt und ob es Lang­zeit­daten zu Verträglich­keit und Wirk­samkeit gibt.

Tipp: Weitere Arznei­mittel­tests finden Sie auf unserer Themenseite Medikamente.

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Symptome und Ursachen: Wie Sie Nagelpilz erkennen

Sind die Nägel mit Pilzen befallen, verfärben sie sich gelb­lich-braun, reißen leicht ein und werden brüchig. Auch weiß-gelb­liche Flecken können auf eine Infektion hindeuten. Schreitet die Erkrankung fort, verdickt sich oft die Nagelplatte. Sie wirkt dann uneben. Außerdem ist es möglich, dass sich die Nägel etwas vom Nagelbett lösen. Ein Nagelputzer lässt sich dann ohne Schmerzen bis tief unter den Nagel schieben.

Besonders gut in den Nagel eindringen können Pilze, wenn Nagelhaut oder -bett verletzt sind, etwa durch Risse oder Schnitte. Zu viel Feuchtig­keit – beispiels­weise bei Schweiß­füßen in luft­un­durch­lässigen Schuhen – begüns­tigt ebenfalls eine Infektion. Die Nägel quellen dann auf, die Pilze können sich einnisten und unter diesen Bedingungen gut wachsen.

Auch Diabetes, eine arterielle Durch­blutungs­störung in den Beinen oder ein geschwächtes Immunsystem können das Risiko erhöhen, an Nagelpilz zu erkranken. Diese Beschwerden betreffen häufig ältere Menschen, was möglicher­weise erklärt, warum sie sich öfter infizieren. Nagelpilz kann sich zudem als Folge von Fußpilz entwickeln, wenn die Erreger von der Haut auf die Zehennägel übergehen.

Tipp: Was Sie tun können, um Ihre Immun­abwehr in Schwung zu bringen, erfahren Sie in unserem Ratgeber Für ein fittes Immunsystem.

Nagelpilz oder doch Fußpilz? Die Unterschiede

So macht sich Fußpilz bemerk­bar

Im Gegen­satz zum Nagelpilz bildet sich Fußpilz auf der Haut und befällt oft die Zehen­zwischenräume – besonders zwischen dem kleinem und seinem Nach­barzeh. Die Haut reißt dann ein und lässt sich leicht abschälen. Die Stellen erscheinen zudem weiß­lich, können jucken und nässen.

Mit diesen Arzneien lässt sich Fußpilz behandeln

Oftmals reichen rezept­freie Arznei­mittel aus, um Fußpilz zu behandeln. Wie bei einer Pilz­infektion des Nagels stehen dafür Salben, Cremes oder Gele, aber auch Sprays und Lösung zur Verfügung. Tabletten und Kapseln zum Einnehmen verschreibt die Ärztin oder der Arzt nur dann, wenn die äußerlichen Mittel nicht ausreichend helfen.

Bei der Behand­lung von Fußpilz kommen über­wiegend die gleichen Wirk­stoffe beziehungs­weise Wirk­stoff­gruppen zum Einsatz wie bei einer Nagel­infektion: Ciclopirox, Amorolfin oder Nystatin, Imidazole wie Bifonazol, Clotrimazol, Fluconazol oder Miconazol sowie Allylamine wie Naftifin oder Terbinafin. In manchen Präparaten sind sie zusätzlich mit entzündungs­hemmenden Glukokortikoiden, desinfizierenden Wirk­stoffen oder Zink­oxid kombiniert.

Tipp: Weitere Informationen zu rezept­freien Fußpilz­mitteln erhalten Sie im Heft­artikel aus test7/21, den Sie als PDF downloaden können.

Diagnose: Zuerst Ärztin oder Arzt aufsuchen

Einen Nagelpilz selbst zu erkennen, kann schwer sein. So ist es beispiels­weise möglich, dass das Pilz­geflecht den Nagel schon bis tief ins Nagelbett durch­zieht, ohne dass Betroffene dies sehen. Außerdem können andere Veränderungen der Nägel – etwa eine Schuppenflechte – einer Pilz­infektion ähneln. Bei ersten Anzeichen für einen Nagelpilz sollten Patientinnen und Patienten deshalb die Arzt­praxis aufsuchen. Die Ärztin oder der Arzt kann dann eine Nagel­probe nehmen und so sicher eine Diagnose stellen.

Achtung: Besonders wenn Betroffene Medikamente wie Ciclosporin oder Zytostatika einnehmen, die das Immun­system schwächen, sollten sie eine ärzt­liche Diagnose einholen. Gleiches gilt, wenn sie an Aids, Diabetes oder arteriellen Durch­blutungs­störungen der Beine leiden.

Nagelpilz behandeln: Die besten Mittel (2024)

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